Ich richte mich hauptsächlich nach dem sogenannten situationsorientierten Ansatz. Das bedeutet, dass ich während der Betreuungszeiten selten ein festes Programm anbiete, sondern, dass die Kinder sich meistens frei entscheiden können womit sie sich beschäftigen möchten (Freispiel). Durch Beobachtung meinerseits sehe ich dabei, in welche Richtung die Kinder Förderung benötigen und für was sie sich derzeit interessieren. So kann ich dann situationsorientierte Projekte mit den Kindern zusammen finden und durchführen. Den Kindern macht das nicht nur richtig viel Spaß sondern sie werden so ganz nebenbei in ihrer Entwicklung viel weiter gebracht.
Die Kinder spielen gerade im Freispiel.
Sie versorgen den Teddy und gehen einkaufen. Ein Kind spielt auch mit den Autos oder kocht in der Kinderküche. Dabei beziehen sie mich immer wieder mit ein. Sie fragen mich, ob ich auch was vom Bäcker brauche oder ob ich mal auf den Teddy aufpassen kann, während sie „einkaufen“ gehen. Manchmal fragen sie mich auch, was ich gerne essen möchte.Anschließend kochen sie mir mein Lieblingsgericht, wobei ich die einzelnen Zutaten mit Ihnen nebenbei benenne und zähle.
Ich lasse sie also eigentlich „alleine spielen“. Sonst würden sie ja meine Ideen übernehmen und keine eigenen Ideen und Vorstellungen entwickeln können. Sobald die Kinder möchten, dass ich mitspiele, unterstütze ich sie bei der Umsetzung, dabei fließt die Förderung nebenbei ein.
Ich beobachte die Kinder beim Spiel unauffällig, um ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen. Dies dokumentiere ich regelmäßig. Mir fällt natürlich auf, wenn ein Kind Hilfe bei einer Sache benötigt. Ich lasse es allerdings zuerst versuchen selbst eine Lösung zu finden. Falls das nicht klappt, denken wir in der Gemeinschaft über Lösungsvorschläge nach. Dabei gebe ich notfalls Hilfestellungen. Aber erst dann, wenn die Kinder nicht alleine weiterkommen.
Ähnlich dem Prinzip Maria Montessoris, "Hilf mir, es selbst zu tun", wird jedes Kind an seinem individuellen Wissensstand abgeholt und die "sensiblen Phasen" werden ebenfalls von mir genutzt. Teilweise werden auch Spielmaterialien der Montessori-Pädagogik bei mir eingesetzt. Außerdem wende ich folgendes an, das auch bei der Montessori-Pädagogik sehr wichtig ist:
Rhythmus und Wiederholung
Vorbild und Nachahmung
Schauen Sie sich hierzu bitte auch die nachfolgende Waldorf-Pädagogik an.
Die Kinder erfahren bei mir den Rhythmus des Tages durch das Freispiel im Garten bei Sonne, leichtem Regen und Schnee, das gemeinsame Aufräumen, das gemeinschaftliche Essen sowie den Abschluss des Vormittags durch ein vorgelesenes oder erzähltes Märchen und nachmittags die Kreisspiele. Aber auch das Feiern der Jahresfeste vermittelt Orientierung und Freude.
Der regelmäßige Tagesablauf und das Erleben des immer wiederkehrenden Wochen- und Jahresrhythmus stärken das Vertrauen der Kinder in ihre Umwelt. Dies fördert die Sicherheit sowie das Gefühl von Geborgenheit in ihrer Welt.
Ich achte ganz bewusst darauf, dass ich den Kindern ein nachahmenswertes Vorbild beim Sprechen und Handeln bin. Das mache ich, da Kinder den Umgang mit anderen Menschen und den Dingen der Welt am Vorbild der sie umgebenden Menschen lernen.
Daher gehe ich bei den Freispielphasen der Kinder oft einer Tätigkeit nach, sei es bei der Essenszubereitung, bei Bastelarbeiten oder manchmal im Garten bei der Blumenpflege uvm.
Die Kinder arbeiten mit, wenn sie wollen. Das Wichtigste ist, dass sie erwachsene Menschen bei einer sinnvollen Tätigkeit erleben. Diese Tätigkeiten werden dann häufig im Spiel nachgeahmt. Diese Nachahmungskraft wird auch durch vielfältige Finger- und Reigenspiele angesprochen.
Auch einige Spielmaterialen kommen aus der Natur. Wir sammeln Fundstücke, im Garten, entlang der Düssel oder bei den Spielplätzen, wie Steine, Äste, Rinden und Blüten, die besonders die Spielfreude und Fantasie der Kinder herausfordern und anregen. Stoffe und Tücher stehen fürs Spielen und Verkleiden bereit. Aber auch alles was die Kinder hören, schmecken, riechen und tasten, ist eine Einladung mit den Sinnen auf Entdeckungsreise zu gehen. Deshalb habe ich außer Blumen auch noch Kräuter, Obst und Gemüse im Garten. Zum Beispiel auch der Gleichgewichtssinn kann sehr gut im freien Spiel gepflegt werden. Wir klettern im Garten auch über unterschiedliche Naturmaterialien wie kleine Baumstämme und Natursteine...
"Jedes Kind ist ein Künstler, Das Problem besteht darin, wie es ein Künstler bleiben kann, wenn es aufwächst." (Pablo Picasso) - Deshalb möchte ich den Kindern die Kraft vermitteln!
Ich lasse die Kinder oft experimentieren und ausprobieren, damit sich ihre schöpferischen Kräfte entwickeln können und bin ihnen dabei Wegbegleiter und unterstütze sie mit Ermutigung und Wissensleihgaben, falls sie mal nicht weiter kommen. Der Garten und die Terrassen laden dazu ein, dass wir nicht nur drinnen sondern auch draußen u. a. viel mit Naturmaterialien, Sand, Wasser und Farben ausprobieren können.